Die Heidebewirtschaftung
Heidschnuckenhaltung und Imkerei - das Bild einer ökologischen Wechselbeziehung. Sie waren die Grundlage der Heidebauern. Um außer Wolle (zur Tuchherstellung) und Honig auch Ackerfrüchte (Roggen, Rauhhafer, Buchweizen) zu erwirtschaften, mussten Nährstoffe auf eine kleine hofnahe Fläche gebracht werden. Diesem Zweck diente die sogenannte Plaggenwirtschaft: Mittels Hacken wurde der Heidestrauch samt Rohhumusschicht etwa alle 15 bis 20 Jahre abgetragen, geplaggt und im Winterstall eingestreut. Der Mist wurde später ausgebracht. Auf den abgeplaggten Flächen konnte die Heide frisch austreiben und aussamen, sie fand dort extrem nährstoffarme Bedingungen vor. Zum Teil wurde die Heide auch abgeflämmt und gemehlt. Etwa die Hälfte ihrer Arbeitskraft investierten die Heidebauern in diese Bewirtschaftungsform und doch blieben sie ärmer als die Bauern besserer Standorte.
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